Freitag, 4. November 2011

Referenzwerke

1. Geschichte griffbereit – die sachsystematische Dimension der Weltgeschichte, Imanuel Geiss, Wissen Media Verlag Gütersloh, München 2002
2. Sachwörterbuch zur deutschen Geschichte, Rössler Franz, Oldenbourg Münschen 1958

Das Wort Juden lässt sich vom Stamm der „Juda“, ein nomadisches Volk aus dem Alten Orient, herleiten. Sesshaft wurden diese dann im Kulturland Kanaan, wo sie auch ihre Religion entwickelten. Erst die vorstaatliche Organisation der Ampyiklyonie um Gott El und etwaige Kämpfe machten ein vereinigtes Volk im Königreich Israel unter Saul möglich.

Unter Salomon wurde der Tempel in Jerusalem zur zentralen Jahwe Kultstätte der Juden. Anschließend wurde das Gebiet gespalten: Im Norden war nun das Reich Israel und im Süden Juda. Im 6.Jhd eroberten die Assyrer den Norden und die Babylonier konnten sich Juda aneignen. Während ihrer Gefangenschaft entwickelte die jüdische Oberschicht den monotheistischen Glauben und unter der Perserherrschaft bekamen sie religiöse Autonomie.

Nach der ersten Diaspora in Babylon eroberte Alexander der Große 332 v. Chr. das Gebiet. Im 2.Jhd konnten dann die Seleukiden das Gebiet an sich reißen. Nach Christi Geburt wurde das Judentum zum Ausgangspunkt des Christentums. Ein Aufstand gegen die Römer scheiterte. Auch sie breiteten sich aus und zerstörten dabei den Tempel und die Stadt Jerusalem. Viele Juden wurden ins Exil gedrängt und flüchteten nach Äthiopien und Arabien. Nachdem muslimische Araber in ihr Land kamen, trafen sie auf Toleranz, so war es auch wieder möglich den Fernhandel mit Westeuropa aufzunehmen.
Im 6.Jhd wurden am 2. Konzil von Orleáns bereits Verbote für Juden aufgestellt. Verbunden mit den Kreuzzügen verschlechterte sich nun wieder die Lage der Juden. Drastisch betroffen waren hier zum Beispiel Juden, die am Rhein beheimatet waren. So wurden sie des Ritualmords angeklagt, der Handel zwischen Juden und Christen wurde untersagt und man durfte nicht bei Juden essen.
Papst Gregor VII. verbot auch Juden zu Beamten oder Ritter zu ernennen. Am 4.Laterankonzil wurden sie mit dem „Gelben Fleck“ stigmatisiert.

In vielen Regionen Europas wurden die Juden auch des Pestausbruchs beschuldigt. Einzige Lösungen die ihnen übrig blieben waren die Flucht (Polen oder Holland) oder die Konvertierung. 1415 beschloss dann die Kirche ein zusammen leben mit Juden, in eigenen Ghettostadtteilen, sei duldsam.
Heinrich IV. genehmigte den Juden Vorteile und Vorrechte zum Beispiel in Worms und Speyer. Sie durften eigene Dienstboten halten und Grundstücke erwerben. Jedoch, ausgelöst von dem Geschäftssinn, den Handel etc. der Juden, entwickelte sich ein Hass unter den Christen.
Allerdings spielten die Juden seit der Aufklärung eine wichtige Rolle und ihre große Emanzipation begann. Wichtig hierfür war das Toleranzpatent von Kaiser Joseph II.
Medelssohn war mit Lessing befreundet  so entstand rasch eine enge Symbiose zwischen Juden und Christen.
In der Französischen Revolution 1789 konnten sich die Juden zum ersten Mal richtig behaupten. Dies hielt sich bis zum Ende der Späten Neuzeit, als sich langsam der Antisemitismus hervorkristallisierte.

Nachdem Hitler 1933 die Macht in Deutschland übernahm, verschlechtere sich die Lage für Juden zusehends. Mit den Nürnberger Rassegesetzen von 1935 wurde die antisemitische Ideologie zur juristischen Grundlage. Die Reichskristallnacht von 1938 war eine vom nationalsozialistischen Regime organisierte und gelenkte Gewaltmaßnahme gegen Juden. 400 Menschen wurden ermordet und hunderte Synagogen, jüdische Friedhöfe und Geschäfte zerstört. Insgesamt wurden während des Holocausts durch die Nationalsozialisten um die 5-6Mio. Menschen ermordet.

Aus meinen Ergebnissen schließe ich, dass der Begriff Juden/Judentum grundsätzlich in fast allen guten Nachschlagewerken zu finden ist. Allerdings weicht der Inhalt oft sehr voneinander ab. Zum Beispiel beginnt der Artikel im ersten Werk bei der Entstehung des jüdischen Volkes. Im zweiten Wörterbuch fängt der Inhalt im 6.Jhd an und ist nicht unbedingt chronologisch.
In der Fachbibliothek für Geschichte/ Unibibliothek werden jedoch auch einige spezifische Werke um das Thema Judentum angeboten.

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