Meine Suche in H-Net war etwas enttäuschend. Ich habe mit englischen Suchbegriffen geforscht aber nur sehr wenige brauchbare Informationen erhalten. Leider bekam ich hier viele Treffer über die Auswanderung nach Amerika und den Holocaust aber nur wenige über das Leben der Juden im 19.Jhd.
Bei H-SOZ-U-KULT bekam ich zwar ein besseres Ergebnis aber recht überzeugt hat mich diese Suche auch nicht. Nach dem Stöbern auf der Seite habe ich ein passendes englisches und deutsches Ergebnis gefunden. Aber auch hier kamen überwiegend Treffer die sich auf das 20.Jhd beziehen.
evag - 30. Jan, 11:39
Zuerst habe ich mich mit der Suche in Google beschäftigt und gleich mal für das Schlagwort „Juden“ 12.500.000 Treffer bekommen. Erstaunlich ist, dass ich wenn ich nach „Juden in Wien“ suche, noch immer 2.650.000 Ergebnisse bekomme. Also eine sehr anschauliche Trefferquote wobei wahrscheinlich nur ein sehr geringer Prozentsatz für mein spezifisches Thema brauchbar ist.
Zu Beginn erscheint mal Wikipedia und liefert Informationen über die Geschichte der Juden in Österreich und generell über jüdisches Leben in Wien.
Ich habe mich dann bei der Suche über Google auf die Suchbegriffe Juden in der Stadt des 19.Jhd, Juden in der Stadt des 19.Jhd in Österreich, Juden in Wien des 19.Jhd und Migration der Juden in Wien beschränkt. Mit den Ergebnissen bin ich sehr zufrieden, ich habe mich dann durch einige Homepages durchgearbeitet und doch sehr brauchbare Informationen gefunden. Zum Beispiel eine Arbeit über die „Migration galizischer und bukowinischer Juden in Wien zw. 1848 und 1914“.
Leider waren aber oft Trefferquoten dabei die sich auf bestimmte, oftmals kleine, Städte in Europa beziehen, die nicht zur österreichischen Monarchie des 19.Jhd gehörten.
Anschließend habe ich mich dann der Suche in fachspezifischen Datenbanken und Angeboten gewidmet und irgendwie bin ich auch etwas enttäuscht geworden. Grundlegend habe ich mir mehr Ergebnisse vor allem mehr fachspezifische Informationen erwartet. Diese Suche startete bei mir erstmals bei der Orientierung. Bei Google sucht man ja schnell mal was aber in solchen Datenbanken weniger. Nachdem ich es auch hier mit unterschiedlichen Suchbegriffen probiert und mich dann darin vertieft habe, fand ich auch einige brauchbare Bücher. Wie weit diese Bücher dann in Wien zugänglich sind, ist momentan noch fraglich. Im Zeitschriftenfreihandmagazin habe ich die wenigsten brauchbaren Informationen gefunden.
Im Grunde nutze ich Google gerne um Überblicksinformationen zu bekommen und mir Anregungen für Bücher, Artikel etc. zu holen. Allerdings vertrete ich hier die Meinung, dass Internetartikel nicht sehr brauchbar bei Zitierungen sind. Ich denke, dass solche fachspezifischen Datenbanken normalerweise hilfreicher sind als diese bei meiner jetzigen Suche waren.
evag - 22. Jan, 21:36
In der Datenbank Historical Abstracts habe ich für „Jews in the modern era“ gleich 59 Treffer erhalten. So bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Ausgewählt habe ich dafür gleich einen der Ersten:
• MODERNE, FRÜHE NEUZEIT, NEUZEIT: ZUR PROBLEMATIK EINER EPOCHENBEGRIFFLICHKEIT IN DER JÜDISCHEN GESCHICHTE UND HISTORIOGRAPHIE. (German)
Ich habe aber dieses Werk online leider in keiner Bibliothek gefunden.
evag - 15. Dez, 19:20
Immer wenn man eine Seminararbeit etc. schreibt, stellt sich einem die Frage, ob man nun Wikipedia für die Researche benutzen kann bzw. ob man es überhaupt benutzen soll? Denn bewahren die Artikel überhaupt die Wissenschaftlichkeit und sind denn die gegebenen Informationen korrekt?
Wie man aus dem Text von Johannes/Viktor Becher entnehmen kann, wird auf vielen Hochschulen die Zitierung aus Wikipedia verboten. Denn die Wikipedia-Artikel sind angeblich qualitativ minderwertig, chaotisch (jeder kann Artikel verfassen und wir so zum Autor) und inhaltlich fehlerhaft.
In dem Artikel „Gegen ein Anti-Wikipedia-Dogma an Hochschulen“ wird aber deutlich erklärt, dass bereits einige Studien bestehen, die das Gegenteil beweisen. Zum Beispiel wurde 2005 ein Vergleichstest zwischen der Encyclopædia Britannica und Wikipedia durchgeführt, wobei beide fast gleich abschnitten. (Wikipedia – 4 Ungenauigkeiten pro Artikel und Encyclopædia Britannica – 3 Ungenauigkeiten pro Artikel).
Das Vorurteil, das Wikipedia nur eine mangelhafte Qualität aufweise, räumen Johannes und Viktor Becher damit aus dem Weg, dass bei jedem Artikel ein Peer-Review-Verfahren durch ambitionierte Autoren durchgeführt wird.
Das Benutzen/Zitieren von Wikipedia ist mit Pro-& Contra verbunden. Man muss strikt abwiegen, wieweit Wikipedia brauchbar ist. Ich persönlich nutze Wikipedia meistens um erste Informationen zu sammeln. Wobei ich hier vor allem die englische und deutsche Version benutze. Ich habe aber noch nie einen Wikipedia- Artikel zum Zitieren benutzt. Allerdings schließe ich mich hier der Meinung von Klaus Graf an, dass wenn Artikel das Niveau eines Standartwerkes erreichen oder übertreffen, man gerne daraus zitieren kann.
Für wissenschaftliche Arbeiten würde ich dennoch zusätzlich ein Fachlexikon zur Hand nehmen, bzw. falls einem gerade nur das Internet zur Verfügung steht verwende ich gerne Artikel, die andere Universitäten auf ihren Homepages veröffentlicht haben um mein Informationsspektrum zu erweitern.
evag - 6. Dez, 15:21
• Datenbankservice der Universitätsbibliothek Wien
Von dieser Datenbank war ich etwas enttäuscht, da ich nur zwei Treffer bekommen habe.
1. Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der Nationalsozialisten Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945
2. Jubiläumsausgabe Digitale Bibliothek – Geschichte der Juden
• Datenbank Infosystem der Österreichischen Nationalbibliothek
Hier war die Trefferquote schon viel höher. Somit habe ich dann die Interessantesten herausgepickt.
1. Der Brockhaus Religionen
2. The Concise Oxford Dictionary of World Religions
3. Erschließung der Hebräischen Drucke des 15. bis 19. Jahrhunderts
4. Historical Jewish Press
5. JewishEncyclopedia.com
6. Literaturdatenbank zur Geschichte der Juden in der Frühen Neuzeit – wobei ich mir hier die Frage stelle, warum ich überall nur was zur Geschichte der Juden in der Frühen Neuzeit und nie etwas zur Späten Neuzeit finde?
7. Sources for the History of Jewish Education
8. Wissenschaftsportal Jüdische Studien
evag - 21. Nov, 12:02
Schlagwörter:
Juden/Judentum
Juden und die Stadt
Juden in der Neuzeit
Juden in Wien
Juden in Wien im 19.Jhd
Juden in der Belle Époque
Bei der Suche im Katalog des Österreichischen Bibliothekenverbunds habe ich mich zu Beginn den Allgemeinen Begriffen „Juden und Judentum“ zugewandt. Dadurch ergab sich eine sehr hohe Zahl von circa 24.500 Treffern. Viele Werke bezogen sich hierbei auf Juden und ein bestimmtes Gebiet zB. Juden im venezianischen Treviso und Emanzipation der Juden in Hamburg.
Bei „Juden und die Stadt“ habe ich 1295 Ergebnisse erhalten. Wobei hier auch einige Bücher dabei waren, die sich auf die heilige Stadt Jerusalem beziehen. „Juden in der Neuzeit“ trifft mein Thema ja schon genauer. Insgesamt habe ich hier 542 Treffer erhalten. Allerdings habe ich beim Durchsehen fast nur Werke der Neuzeit allgemein und zur Frühen Neuzeit gefunden.
Für „Juden in Wien im 19.Jhd“ kamen keine Treffer. Bei „Juden in Wien“ erhielt ich aber 3409 Ergebnisse. Einige Vorschläge sind hier sicherlich nützlich.
Als ich „Juden in der Belle Époque“ eingab, kamen zwar 14 Treffer, jedoch ist hier nur ein Werk zu Gebrauchen. Die meiste Literatur wurde mir in deutscher und englischer Sprache vorgeschlagen.
evag - 7. Nov, 10:54
1. Geschichte griffbereit – die sachsystematische Dimension der Weltgeschichte, Imanuel Geiss, Wissen Media Verlag Gütersloh, München 2002
2. Sachwörterbuch zur deutschen Geschichte, Rössler Franz, Oldenbourg Münschen 1958
Das Wort Juden lässt sich vom Stamm der „Juda“, ein nomadisches Volk aus dem Alten Orient, herleiten. Sesshaft wurden diese dann im Kulturland Kanaan, wo sie auch ihre Religion entwickelten. Erst die vorstaatliche Organisation der Ampyiklyonie um Gott El und etwaige Kämpfe machten ein vereinigtes Volk im Königreich Israel unter Saul möglich.
Unter Salomon wurde der Tempel in Jerusalem zur zentralen Jahwe Kultstätte der Juden. Anschließend wurde das Gebiet gespalten: Im Norden war nun das Reich Israel und im Süden Juda. Im 6.Jhd eroberten die Assyrer den Norden und die Babylonier konnten sich Juda aneignen. Während ihrer Gefangenschaft entwickelte die jüdische Oberschicht den monotheistischen Glauben und unter der Perserherrschaft bekamen sie religiöse Autonomie.
Nach der ersten Diaspora in Babylon eroberte Alexander der Große 332 v. Chr. das Gebiet. Im 2.Jhd konnten dann die Seleukiden das Gebiet an sich reißen. Nach Christi Geburt wurde das Judentum zum Ausgangspunkt des Christentums. Ein Aufstand gegen die Römer scheiterte. Auch sie breiteten sich aus und zerstörten dabei den Tempel und die Stadt Jerusalem. Viele Juden wurden ins Exil gedrängt und flüchteten nach Äthiopien und Arabien. Nachdem muslimische Araber in ihr Land kamen, trafen sie auf Toleranz, so war es auch wieder möglich den Fernhandel mit Westeuropa aufzunehmen.
Im 6.Jhd wurden am 2. Konzil von Orleáns bereits Verbote für Juden aufgestellt. Verbunden mit den Kreuzzügen verschlechterte sich nun wieder die Lage der Juden. Drastisch betroffen waren hier zum Beispiel Juden, die am Rhein beheimatet waren. So wurden sie des Ritualmords angeklagt, der Handel zwischen Juden und Christen wurde untersagt und man durfte nicht bei Juden essen.
Papst Gregor VII. verbot auch Juden zu Beamten oder Ritter zu ernennen. Am 4.Laterankonzil wurden sie mit dem „Gelben Fleck“ stigmatisiert.
In vielen Regionen Europas wurden die Juden auch des Pestausbruchs beschuldigt. Einzige Lösungen die ihnen übrig blieben waren die Flucht (Polen oder Holland) oder die Konvertierung. 1415 beschloss dann die Kirche ein zusammen leben mit Juden, in eigenen Ghettostadtteilen, sei duldsam.
Heinrich IV. genehmigte den Juden Vorteile und Vorrechte zum Beispiel in Worms und Speyer. Sie durften eigene Dienstboten halten und Grundstücke erwerben. Jedoch, ausgelöst von dem Geschäftssinn, den Handel etc. der Juden, entwickelte sich ein Hass unter den Christen.
Allerdings spielten die Juden seit der Aufklärung eine wichtige Rolle und ihre große Emanzipation begann. Wichtig hierfür war das Toleranzpatent von Kaiser Joseph II.
Medelssohn war mit Lessing befreundet so entstand rasch eine enge Symbiose zwischen Juden und Christen.
In der Französischen Revolution 1789 konnten sich die Juden zum ersten Mal richtig behaupten. Dies hielt sich bis zum Ende der Späten Neuzeit, als sich langsam der Antisemitismus hervorkristallisierte.
Nachdem Hitler 1933 die Macht in Deutschland übernahm, verschlechtere sich die Lage für Juden zusehends. Mit den Nürnberger Rassegesetzen von 1935 wurde die antisemitische Ideologie zur juristischen Grundlage. Die Reichskristallnacht von 1938 war eine vom nationalsozialistischen Regime organisierte und gelenkte Gewaltmaßnahme gegen Juden. 400 Menschen wurden ermordet und hunderte Synagogen, jüdische Friedhöfe und Geschäfte zerstört. Insgesamt wurden während des Holocausts durch die Nationalsozialisten um die 5-6Mio. Menschen ermordet.
Aus meinen Ergebnissen schließe ich, dass der Begriff Juden/Judentum grundsätzlich in fast allen guten Nachschlagewerken zu finden ist. Allerdings weicht der Inhalt oft sehr voneinander ab. Zum Beispiel beginnt der Artikel im ersten Werk bei der Entstehung des jüdischen Volkes. Im zweiten Wörterbuch fängt der Inhalt im 6.Jhd an und ist nicht unbedingt chronologisch.
In der Fachbibliothek für Geschichte/ Unibibliothek werden jedoch auch einige spezifische Werke um das Thema Judentum angeboten.
evag - 4. Nov, 19:02
Sowie über Infonet als auch über Clio Online habe ich verschiedene Einrichtungen gefunden, die für die Bearbeitung meines Themas relevant sein könnten. Wobei ich hierbei den allgemeinen Begriff „Judentum“ verwendet, und mich nicht auf die Juden in den Städten der Späten Neuzeit spezialisiert habe. Für mein Thema am passendsten sind zum Beispiel das „Institut für jüdische Geschichte Österreich“, das “Institut für Wissenschaft und Kunst“ in Wien und die unterschiedlichen jüdischen Museen Österreichs. Weiters werden auf Infonet auch noch die Institute für Zeitgeschichte der Unis Wien, Salzburg und Innsbruck angeführt.
Auf Clio Online findet man die Homepage historicum.net, die sich mit der Geschichte der Juden in der Frühen Neuzeit beschäftigt. Diese Institution wäre eventuell hilfreich für den Beginn meiner Arbeit. Hier bin ich dann auch auf den Forscher Wolfgang Geiger gestoßen, der sich mit der deutsch-jüdischen Geschichte beschäftigt. Auch das Steinheim-Institut beschäftigt sich mit der deutsch-jüdischen Geschichte, wobei in ihrer Zeitschrift „Kalonymos“ jeweils dazu Berichte erscheinen. Ebenso habe ich dort auch eine Bibliographie zur Geschichte der Juden in den böhmischen Ländern bzw. in Tschechien im 19. und 20. Jahrhundert entdeckt, die für mich durchaus sehr interessant sein könnte. Außerdem scheinen hier auch noch unterschiedliche Archive auf, die sich unteranderem mit der Gesellschaftsgeschichte Europas befassen.
evag - 24. Okt, 19:51